Baidu, das „Google des Ostens“, führt autonomes Fahren ein. Hier sind die Geheimnisse des Robotertaxi Apollo RT6.

MAILAND – Der chinesische Gigant Baidu , oft als „Google des Ostens“ bezeichnet, steigt mit dem Apollo RT6 , einem für Robotaxi-Dienste konzipierten Elektrofahrzeug, in das Segment der autonomen Mobilität ein. Das Unternehmen konzentriert sich seit jeher auf Lösungen auf Basis künstlicher Intelligenz, wobei autonomes Fahren im Mittelpunkt seiner Entwicklungsstrategie und seines neuen Geschäftsmodells steht.
Ein Verbündeter in der StadtDas Hauptmerkmal des Apollo RT6 ist, dass es sich um ein vollautonomes Elektrofahrzeug handelt, das speziell auf die Bedürfnisse des komplexen Stadtverkehrs zugeschnitten ist. Das serienreife Fahrzeug kostet 250.000 Yuan ( rund 32.000 Euro) und markiert einen Wendepunkt in der Verbreitung von Robotertaxis.

Laut Prognosen von Baidu -CEO Robin Li werden Robotaxis durch die deutliche Kostensenkung – etwa ein Zehntel der Kosten für selbstfahrende Autos heute – einem deutlich breiteren Publikum zugänglich gemacht. So werden die Kosten für eine Robotaxi-Fahrt künftig bis zur Hälfte der Kosten für ein traditionelles Taxi mit Chauffeur betragen. Dies ist auch der fortschrittlichen Technologie zu verdanken, die einen wichtigen Service für Ballungsräume erschwinglicher machen soll.
Nichts, um das ein Fahrer beneiden müssteDen Tests des Unternehmens zufolge erreicht der Apollo RT6 ein Intelligenz- und Kompetenzniveau, das mit dem eines erfahrenen Piloten mit 20 Jahren Erfahrung vergleichbar ist. Das System garantiert hohe Sicherheitsstandards und hohe Zuverlässigkeit. Auch in diesem Bereich behält China seinen Vorsprung gegenüber anderen Ländern, vor allem dank der starken staatlichen Förderung der Entwicklung des autonomen Fahrens.

Peking und Guangzhou sind die beiden Städte, die den chinesischen Markt zu einem der fortschrittlichsten für autonomes Fahren machen. China will nicht nur die USA in diesem Sektor überholen, wo Tesla schon lange aktiv ist, sondern auch autonome Fahrzeuge in verkehrsreichen Metropolen einsetzen. Der chinesische Binnenmarkt ist aufnahmebereit und es besteht eine starke Inlandsnachfrage nach allem, was mit neuen Technologien zu tun hat.
Europa erobernDas chinesische Unternehmen hat Zürich als erste Anlaufstelle für seine Expansion in Europa ausgewählt. In einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung erklärte Baidu kürzlich, mit lokalen Partnern zusammenarbeiten und seine Technologiedienstleistungen anbieten zu wollen. Das Wall Street Journal erwähnte zudem eine mögliche Partnerschaft mit PostAuto, eine Bestätigung aus der Zentrale des Herstellers liegt jedoch noch nicht vor. Ab dem neuen Jahr werden die Fahrzeuge des Unternehmens zur Gewährleistung der Sicherheit mit einem Fahrer an Bord fahren. Dies ist nur der erste Schritt.
repubblica